Gemeinden zusammenlegen?

Wer spricht es als Erster offiziell aus? Am Stammtisch, am Kirchenplatz und auch parteiintern ist man sich schon längst einig: Zwettl und Sonnberg, oder zumindestens dessen nördlicher Teil samt Dreiegg, gehören eigentlich zusammen.

Man teilt sich immer schon Pfarre, Kindergarten und Volksschule. Bei Sport und Blasmusik gibt es viele Überschneidungen. Das Trinkwasser kommt zu einem guten Teil aus Sonnberger Quellen und bei der Abwasserversorgung kooperiert man seit Jahrzehnten. Die Bewohner von Dreiegg entsorgen ihren Müll bei der Zwettler Altstoffsammelinsel und die Sonnberger Feuerwehr fährt durch Zwettl, wenn sie zu einem Verkehrsunfall beim Sturmkanal gerufen wird.

Das Thema Gemeindezusammenlegung wird auch in Oberösterreich kommen, und es wird sicherlich alle Gemeinden unter 2000 EinwohnerInnen betreffen. Die Frage, ob sich so ein Zusammenschluss für die beiden Gemeinden finanziell überhaupt rechnet, ist zwar interessant, dabei allerdings zweitrangig. Wenn es die Landesregierung wünscht, werden Gemeindezusammenlegungen früher oder später auch passieren. Erste Äußerungen von Landesräten dazu waren bereits in den Zeitungen zu lesen. Noch spricht man von Freiwilligkeit. Diese Art der Freiwilligkeit in der Politik kennt man. Du musst zwar nicht mitmachen, allerdings erhältst du dann als Gemeinde einfach weniger Fördermittel.
Bereits jetzt offiziell damit zu beginnen, die Möglichkeiten, Chancen und Risiken einer Zusammenlegung auszuloten, macht daher sicher Sinn. Wer am Anfang dabei ist und nicht darauf wartet, bis die Anordnung dazu vom Land kommt, kann den Prozess noch gut mitsteuern und als Vorzeigeprojekt der Landespolitik noch so manches Förderungs-Zuckerl abholen. Reden wir darüber.