Ein altes Haus lebt auf

Wir erwecken die historischen Salzkammer von Zwettl mit Kultur und Veranstaltungen zu neuem Leben.

Siebe Jahre lang schon stand das zentralste Haus am Zwettler Marktplatz leer. Dabei handelt es sich bei dem Gebäude mit der Hausnummer Markplatz 3 um ein geschichtlich für Zwettl sehr wichtiges Haus. Immerhin befand sich darin einst die erste Zwettler Ratsherrnstube – vergleichbar dem heutigen Gemeindeamt – mit der für die Zeit des Salzhandels so wichtige Salzkammer. Danach diente das Haus unter anderem fast 100 Jahre lange als Gemischtwarenladen und zuletzt, bis 2014, als Trafik. 

Den Leerstand dieses prominenten Gebäudes fand wir immer sehr bedauerlich. Also nahm unsere Vorsitzender Rainer Lenzenweger im Dezember 2020 mit dem Besitzer, derLinzer Immobilienfirma Hofmann & Parnter, Kontakt auf und bald war wir uns einig. Seit Jänner dieses Jahres sind nun die Grünen Urfahr-Umgebung die neuen Mieter.  

Wir wollten konkret etwas gegen die Leerstände im Marktplatz unternehmen, weil nur Ideen wälzen alleine nichts bewirkt. Nun machen wir heuer im Wahljahr einfach ein paar Plakate weniger und stecken dafür das eingesparte Geld in die Aktivierung dieses Hauses.“ 

Ausstellung mit Fotos von 1890 bis 1920

Nach einigen Sanierungsarbeiten feierten wir zu Pfingsten die Eröffnung. Um zu zeigen, welche Möglichkeiten auch in alten Häusern im Ortskern stecken, boten wir bei Tagen der offenen Tür Interessierten die Möglichkeit, sich im ganzen Haus umzuschauen. Zusätzlich gab es in den Räumlichkeiten eine Fotoausstellung mit über 400 erstmals öffentlich gezeigten historischen Personenaufnahmen von Zwettler*innen aus der Zeit zwischen 1890 und 1920. Aufgenommen wurden die Fotos vom ersten Zwettler Fotografien, dem Kaufmann Georg Buchberger ("Oberer Buchberger"). Durch Zufall stieß Rainer Lenzenweger bei geschichtlichen Recherchen auf die Fotoglasplatten. Er übergab sie dem Landesmuseum zur Digitalisierung. Danach wurden sie von Rainer nachbearbeitet.

Salzkammer wird offenes Haus

Mit dieser ersten offiziellen Veranstaltung in der Gemeinde nach der Corona-Öffnung präsentierten wir unsere Pläne für die weitere Nutzung dieses Markthauses. Auch wenn wir als Partei das Gebäude gemietet haben, möchten wir es als offenes Haus allen zugänglich machen. Unter dem Namen Salzkammer soll es Privatpersonen und Vereinen für verschiedenste Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Eine fixe Nutzerin gibt es bereits. Im ersten Stock hat sich unsere Ersatz-Gemeinderätin, die bildende Künstlerin Michaela Tröbinger-Lenzenweger, ein Malatelier eingerichtet. Als nächste Veranstaltung ist am 17. Juni ein sogenanntes Repair-Café geplant, bei dem man alte Sachen reparieren lassen kann.