Flüchtlinge bringen was

„Wie wirken sich die ca. 50 AsylwerberInnen in Zwettl auf das Gemeindebuget aus?“ Überraschendes Ergebnis: Das fast ausgeglichene Zwettler Gemeindebudget ist auch eine Folge des Zuzuges von Flüchtlingen. AsylwerberInnen werden der Einwohnerzahl einer Gemeinde hinzugerechnet.

 

Durch diesen Zuwachs verändern sich die Finanzströme zwischen Bund, Land und Gemeinde. Höhere Gelder, die die Gemeinde direkt über den Finanzausgleich von Bundessteuern erhält, lassen die Einnahmen der Gemeinde steigen. Gleichzeitig erhöhen sich die Zahlungen an den Sozialhilfeverband sowie der Beitrag für die Krankenanstalten ausgabenseitig.

Fallweise hat eine Gemeinde durch den Bevölkerungszuwachs einen Mehraufwand zu leisten, etwa wenn es nötig wird, das Kanalnetz zu erweitern, Gemeindestraßen zu bauen, zusätzliche Kindergartengruppen, Schulklassen und Hortplätze einzurichten … Auf der anderen Seite gibt es wiederum ein Plus bei den Gemeindegebühren, weil zum Beispiel durch den gestiegenen Wasserverbrauch auch mehr Kanalgebühren in die Gemeindekasse gespült werden.

In Zwettl ist durch AsylwerberInnen und anerkannte Flüchtlinge die Einwohnerzahl um etwa 2,6% gestiegen. Dieser Einwohneranstieg konnte ohne kostspielige zusätzliche Infrastrukturinvestitionen bewältigt werden. Somit ergaben sich für das Jahr 2015 in Summe zusätzliche Einnahmen für die Gemeinde in der Höhe von ca. 22.000 Euro. Zwettl und damit die GemeindebürgerInnen profitieren somit finanziell von den Flüchtlingen.

Über den Tellerrand geblickt bedeutet das auch: Sollen die AsylwerberInnen in Österreich vernünftig im Bundesgebiet verteilt werden, muss die vorhandene Infrastruktur einer Gemeinde ebenfalls immer mitbedacht werden. Diese Herangehensweise setzt eine Offenheit der Menschen in ganz Österreich voraus. Bei den ZwettlerInnen möchte ich mich für diese vorhandene Offenheit bedanken – besonders bei all jenen, die sich aktiv bei der Betreuung der Flüchtlinge einbringen. Denn es gilt der Satz: „Bekanntschaft ist der Feind der Feindschaft“! DANKE!